Störung Endlage Vorschubrost

Erstellt von Felix Kipp, Geändert am Mi, 19 Feb um 6:05 VORMITTAGS von Felix Kipp

Anleitung zur Prüfung der Endlagen des Vorschubrosts 1, des LINAK-Verstellantriebs und der Stromüberwachung

Wichtiger Hinweis:

Die Bauteilbezeichnungen und SPS-Eingänge können je nach Version Ihrer Anlage abweichen. Bitte gleichen Sie vor Durchführung der Prüfung die in dieser Anleitung verwendeten Bezeichnungen mit Ihrem aktuellen Schaltplan ab.


1. Ziel der Prüfung

Diese Anleitung beschreibt, wie Sie durch das händische Drücken der Schütze für den Vorschubrost 1 überprüfen können, ob die Endlagenschalter korrekt durchgeschaltet werden. Zudem wird erklärt:
Wo die zugehörigen Kontroll-LEDs auf dem SPS-Modul zu finden sind
Wie der LINAK-Verstellantrieb ohne Mechanik getestet wird
Wie die Stromüberwachungsplatine auf eine Überstromstörung geprüft und zurückgesetzt wird


2. Voraussetzungen für die Prüfung

Stellen Sie sicher, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:

Hauptschalter ist eingeschaltet
Programmwahlschalter steht auf "Aus"
Anlage ist betriebsbereit, aber nicht in Betrieb
Schaltschrank ist geöffnet (nur für autorisiertes Fachpersonal!)
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist vorhanden (z. B. isolierte Handschuhe für Arbeiten im Schaltschrank)


3. Identifikation der relevanten Schütze, Endlagenschalter und Prüfstellen

  • Die Schütze für den Vorschubrost 1 sind:

    • 54K1 → Schütz für Vorschubrost 1 ausfahren
    • 54K2 → Schütz für Vorschubrost 1 einfahren
  • Endlagenschalter im LINAK-Verstellantrieb (SPS-Zuordnung kann abweichen!):

    • E4.0 (Eingang a0) → Endlage "Vorschub ausgefahren"
    • E4.1 (Eingang a1) → Endlage "Vorschub eingefahren"
  • Kontroll-LEDs auf der SPS für die Endlagen:

    • LED für Eingang a0 (E4.0) → Leuchtet, wenn Vorschub ausgefahren ist.
    • LED für Eingang a1 (E4.1) → Leuchtet, wenn Vorschub eingefahren ist.
  • Stromüberwachungsplatine für den Antrieb:

    • 79A1 → Überstromschutz für den LINAK-Verstellantrieb
    • LED auf 79A1 (Grüne Platine mit schwarzem Kühlkörper) → Leuchtet, wenn eine Überstromstörung vorliegt.

4. Durchführung der Prüfung

1️⃣ Schütz für "Vorschub ausfahren" manuell betätigen (54K1)

  • Drücken Sie den Schütz 54K1.
  • Der Vorschubrost sollte sich in Richtung der "ausgefahrenen" Endlage bewegen.
  • Beobachten Sie die Bewegung und warten Sie, bis der Vorschubrost seine Endlage erreicht.

2️⃣ Kontroll-LEDs an der SPS für Endlage „ausgefahren“ prüfen

  • Die Kontroll-LED für den digitalen Eingang E4.0 (a0) sollte nun leuchten.
  • Falls die LED nicht aufleuchtet, könnte der Endlagenschalter defekt sein oder der LINAK-Verstellantrieb nicht richtig arbeiten.

3️⃣ Schütz für "Vorschub einfahren" manuell betätigen (54K2)

  • Drücken Sie den Schütz 54K2.
  • Der Vorschubrost sollte sich in Richtung der "eingefahrenen" Endlage bewegen.

4️⃣ Kontroll-LEDs an der SPS für Endlage „eingefahren“ prüfen

  • Die Kontroll-LED für den digitalen Eingang E4.1 (a1) sollte nun leuchten.
  • Falls die LED nicht aufleuchtet, könnte der Endlagenschalter defekt sein oder der LINAK-Verstellantrieb nicht richtig arbeiten.

5. Test des LINAK-Verstellantriebs ohne Mechanik

Falls sich der Vorschubrost nicht bewegt oder eine Endlage nicht erreicht wird:

  1. Trennen Sie die Schubstange vom Rostwagen.
  2. Betätigen Sie erneut die Schütze 54K1 und 54K2.
  3. Beobachten Sie, ob der Verstellantrieb ohne Mechanik in beide Richtungen fährt.
    • Falls er sich bewegt, liegt wahrscheinlich eine mechanische Schwergängigkeit des Rostwagens vor.
    • Falls er sich nicht bewegt, könnte ein Defekt am LINAK-Verstellantrieb vorliegen.
  4. Prüfen Sie in beiden Fällen, ob die Endlagenschalter (E4.0, E4.1) ordnungsgemäß durchgeschaltet werden.

6. Überprüfung und Zurücksetzen der Stromüberwachungsplatine 79A1

Falls sich der Vorschubrost nicht bewegt, überprüfen Sie die Platine 79A1:

  1. Überprüfen Sie die LED auf 79A1 (Grüne Platine mit schwarzem Kühlkörper).
  2. Leuchtet die LED, liegt eine Überstromstörung vor.
  3. Zum Zurücksetzen der Überstromstörung muss die Spannung abgeschaltet werden:
    • Falls vorhanden, über die Vorsicherung
    • Falls keine Vorsicherung vorhanden ist, über den Heizungsnotschalter oder Hauptschalter
  4. Warten Sie einige Sekunden und schalten Sie die Anlage wieder ein.
  5. Prüfen Sie, ob die LED auf 79A1 nun erloschen ist.
  6. Falls die LED weiterhin leuchtet, liegt möglicherweise eine mechanische Blockade oder ein Antriebsproblem vor.

7. Fehlerquellen und Maßnahmen

FehlerbildMögliche UrsacheMaßnahme
Vorschub bewegt sich nichtSchütz zieht nicht anSteuerstromkreis prüfen, Hauptschalter eingeschaltet?
Vorschub fährt nur in eine RichtungDefekter Schütz oder Steuerungssignal fehltVerdrahtung des zweiten Schützes prüfen
Kontroll-LEDs an der SPS leuchten nichtEndlagenschalter im LINAK defektLINAK-Verstellantrieb separat testen
Vorschub stoppt nicht an der EndlageEndlagenschalter wird nicht betätigtLINAK könnte fehlerhaft sein, Schubstange testen
LED auf Platine 79A1 leuchtetÜberstrom erkanntSpannung abschalten (Heizungsnotschalter oder Hauptschalter) und neu starten
LED auf 79A1 leuchtet nach Reset erneutMechanische Blockade oder defekter LINAKMechanik prüfen, ggf. LINAK tauschen

8. Abschluss der Prüfung

  1. Setzen Sie die Schütze zurück.
  2. Falls der Verstellantrieb getestet wurde, befestigen Sie die Schubstange wieder am Rostwagen.
  3. Schließen Sie den Schaltschrank.
  4. Stellen Sie den Programmwahlschalter wieder auf die gewünschte Betriebsart.
  5. Führen Sie einen abschließenden Funktionstest im Automatikmodus durch.

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